DragonForce ist eine Power-Metal-Band aus London. Noise Records vermarktet die Band auf Grund ihres schnellen Spiels unter der Genrebezeichnung „Extreme Power Metal“.
DragonForce wurde 1999 von Sänger ZP Theart, Bassist Steve Scott, den Gitarristen Sam Totman und Herman Li, Schlagzeuger Didier Almouzni und Keyboarder Steve Williams gegründet, anfangs unter dem Namen "DragonHeart". Unter diesem Namen produzierte die Gruppe 1999 ihre erste DemoaufnahmeValley of the Damned und veröffentlichte diese aufMP3.com. Dem Demo war ein großer Erfolg beschieden: Es platzierte sich zwei Jahre lang auf Platz 1 der Power-Metal-Charts und wurde etwa eine halbe Million mal heruntergeladen.[1] Ein Werbevideo, welches Liveaufnahmen von ihrer Tour in Europa beinhaltete, wurde zusammen mit Valley of the Damned veröffentlicht. Kurz nach der Veröffentlichung der Demo verließen Keyboarder Steve Williams und Bassist Steve Scott die Formation, um die Band Power Quest zu gründen. Sie wurden durch Vadim Pruzhanov am Keyboard und Diccon Harper am Bass ersetzt. Kurz darauf änderte die Band ihren Namen zu DragonForce.
2003 unterschrieben die Musiker von DragonForce einen Plattenvertrag mit Noise Records und begannen mit der Aufnahme ihres ersten Studioalbums Valley of the Damned. Die darauffolgende Tour dauerte bis 2004. Während die Kritiken in Europa etwas verhaltener waren, da man DragonForce fehlende Originalität vorwarf, waren die Reaktionen im asiatischen Raum, insbesondere auf der Tournee durch Japan, Thailand und Taiwan (im Vorprogramm von Helloween) wesentlich enthusiastischer.[2]
Sonic Firestorm erschien 2004. Ausgekoppelt wurde die Single Fury of the Storm. Dies war das erste Album mit Adrian Lambert am Bass und Dave Mackintosh am Schlagzeug. DragonForce tourten im Vorprogramm von W.A.S.P. und Iron Maiden. Da David Macintosh sich eine Ellenbogenverletzung zugezogen hatte, wurden einige der Auftritte mit einemDrumcomputer realisiert.[2] Kurz danach begannen sie mit der Tour für ihr drittes Studioalbum Inhuman Rampage, einige Monate bevor das Album 2006 erschien. Allerdings stieg Adrian Lambert wieder aus und wurde auf der Tour und auf dem darauffolgenden Album durch Fred Leclercq ersetzt.
2005 wurden DragonForce als Kandidat für die beste UK-Gruppe bei den Metal Hammer Golden Gods Awards nominiert. Die Gruppe gewann diese Auszeichnung nicht, dafür erhielt Gitarrist Herman Li den "Shredder Award" für seine Gitarrenkünste.[3]
DragonForce veröffentlichte ihr drittes Studioalbum Inhuman Rampage 2006, nachdem sie einen Vertrag mit Roadrunner Recordsunterschrieben hatte. Lindsay Dawson (Lis und Totmans Demoniac) beteiligte sich als Backgroundsängerin an diesem Album. Das LiedThrough the Fire and Flames wurde als Bonussong im Videospiel Guitar Hero III veröffentlicht und macht die Band auch außerhalb der Metal-Szene bekannt, wobei die Gruppe oft nur mit diesem Lied identifiziert wurde.[4] Auf der folgenden Europatour spielt die Gruppe im Vorprogramm von Edguy. Lediglich für die Tour im Vereinigten Königreich übernimmt die Gruppe die Position des Headliners.[2] Anschließend spielen sie auf dem Ozzfest.
DragonForce tourte mit Disturbed, Turisas und Slipknot 2008 auf dem Rockstar Energy Metal Mayhem Festival. Im Herbst veröffentlichten sie ihr viertes Studioalbum Ultra Beatdown. Am 3. Dezember 2008 wurde das erste Lied und die erste Single des Albums, Heroes of Our Time, für den Grammy im Bereich Best Metal Performance nominiert. Jedoch verloren sie gegen Metallica und deren Lied My Apocalypse.[5]Heroes of our Time ist ebenso in den Videospielen Skate 2 und NHL 10 zu finden.
Am 22. Januar 2009 wurde das Lied The Last Journey Home für die Xbox-Live-Community veröffentlicht, eine Woche bevor es online veröffentlicht wurde. DragonForce tourten durch Lateinamerika, Nordamerika und Europa. Die Band spielte weltweit auf Festivals wie Wacken Open Air und Graspop Metal Meeting. Nach der Festivalsaison begaben sich DragonForce zusammen mit Sonata Arctica und Taking Dawn auf eine Tour durch Nordamerika. Danach spielten sie vom 16. bis 30. Oktober in Deutschland, gefolgt von einem Auftritt in Luxemburg am 31. Oktober. Vom 6. bis 14. November tourten Dragonforce durch Südamerika. Die Tour endete in Großbritannien, wo sie vom 19. November bis 12. Dezember spielten.
Herman Li gab bekannt, dass DragonForce nach Beendigung der Ultra-Beatdown-Tour keine weiteren Shows mehr spielen würden. Die Band wolle sich völlig auf die Arbeit an ihrem fünften Studioalbums konzentrieren. Am 9. März 2010 wurde bekanntgegeben, dass sich die Band von ihrem Frontsänger ZP Theart aufgrund „musikalischer Differenzen“ getrennt habe und nach einem neuen Sänger suche.[6][7] Laut Herman Li arbeitet die Band weiterhin am fünften Studioalbum.
Am 22. Juni 2010 gaben sie bekannt, dass ihr erstes Live-Album Twilight Dementia am 13. September 2010 erscheinen wird. Auf dem Album waren 13 Live Versionen von DragonForce enthalten, welche auf der Ultra-Beatdown-Tour aufgenommen wurden.
DragonForce polarisieren in der Metal-Szene. Die Gruppe spielt melodischen Power Metal, kombiniert mit der hohen Geschwindigkeit des Speed Metal. Besonders hervorstechend an ihrer Musik sind die zahlreichen komplexen Gitarrensoli, die von Musikkritikern gelobt werden. Schlagzeuger Dave Mackintosh verwendet außerdem gelegentlich Blastbeats, die ansonsten eher im Death Metal üblich sind. Bemängelt werden dagegen oft die klischeehaft wirkenden Melodien und Texte und die fehlende Innovation der Band, die zwar auf einem hohen technischen Niveau spielt, aber die Songstrukturen darüber nach Meinung der Kritiker vernachlässigt. Im Gros der Power-Metal-Bands wie Sonata Arctica und Rhapsody of Firekann nach Ansicht vieler Kritiker die Band wenig neuen Akzente setzen.[8][2][9][10]
Die Gruppe verwendet vergleichsweise häufig das Tempo 200 BpM, so auch im größten Teil eines ihrer bekanntesten Songs Through the Fire and Flames.
Diskussionen über die musikalischen Künste von DragonForce traten 2006 auf. Die Band trat im Sommer 2006 auf dem Graspop Metal Meeting unter Alkoholeinfluss auf. Darüber hinaus hatten sie viele technische Probleme mit ihren Gitarren. In einem Interview mit Herman Li sagte dieser:
„Well, the Graspop Metal Meeting of 2006 was another total disaster. The technician we had back then didn't even tune the guitar, and no monitoring was done properly. We didn't hear anything, but hey, fuck.“
„Das Graspop Metal Meeting im Jahr 2006 war eine weitere Katastrophe. Der Techniker, den wir hatten, hatte nicht einmal die Gitarren gestimmt und das Monitoring wurde nicht richtig gemacht. Wir konnten überhaupt nichts hören, aber scheiß drauf.“
– Herman Li: Interview mit Ultimate-Guitar.com[11]
Ebenso bemerkte er, dass die komplette Inhuman Rampage-Tour schlecht war, da die Band fast überall mit technischen Problemen zu kämpfen hatten. Der Auftritt bei Graspop 2006 war der schlechteste von DragonForce und sie verloren durch ihn viele ihrer Fans, weil diese dadurch den Eindruck bekamen, die Band könne live nicht spielen. Durchs Internet kursierten Gerüchte, dass DragonForce ihre Songs im Studio faken und die Gitarrensoli technisch beschleunigen würden.[11]
Seit Dragonforce's Ultra Beatdown Tour haben sich jedoch die Liveauftritte der Band verbessert. Als Grund dafür gab Herman Li an, das Erfolgsgeheimnis dieser Tour sei eine großartige Crew, welche die Geräte und das Monitoring ordentlich stimmt und alles richtig aufbaut. Dazu sagte er im gleichen Interview:
„Since touring 'Ultra Beatdown', we can even hear the monitors now, and that makes pretty much hundreds, hundreds of difference in terms of our playing. (…) Not hearing and playing guitar is very difficult; you play guitar out of key and sometimes you just can't hear it. Since we've had in-ear monitors, our playing has gone through the roof.“
„Seit wir zum Album Ultra Beatdown touren, können wir endlich die Monitore hören und das macht hundertmal mehr unterschied, wenn wir spielen. (…) Die Gitarre nicht zu hören und zu spielen ist sehr schwer; du spielst aus dem Takt und manchmal hörst du das einfach nicht. Seit wir In-Ear-Monitoring haben, hat sich unser Spiel wahnsinnig verbessert.“
– Herman Li: Interview mit Ultimate-Guitar.com[11]